19. Mai 2018
DERNBACH/LIMBURG. Ordensgründerin aus Dernbach wird im Oktober 2018 heiliggesprochen
Katharina Kasper wird am Sonntag, 14. Oktober 2018, in Rom heiliggesprochen. Dies hat der Vatikan am Samstag, 19. Mai, bekannt gegeben. Diese Nachricht ist im Bistum Limburg und bei den Dernbacher Schwestern mit großer Freude aufgenommen worden. „Die Heiligsprechung von Katharina Kasper ist für unser Bistum und für die Armen Dienstmägde Jesu Christi ein einmaliges Ereignis, das wir gemeinsam gebührend feiern werden“, erklärt Bischof Dr. Georg Bätzing. Die Diözese plane zusammen mit den Schwestern unter anderem eine große Wallfahrt zur Heiligsprechung. „Mit großer Freude und in tiefer Dankbarkeit haben wir hier in Dernbach und auch weltweit, wo unsere Schwestern tätig sind, die Nachricht der Heiligsprechung erhalten. Wir haben eine Vielzahl an Mitteilungen und Reaktionen aus den Niederlanden, USA, Großbritannien, Indien, Mexiko, Brasilien, Kenia und Nigeria bekommen. Manche haben Gottesdienste gefeiert, manche haben sich einfach nur getroffen und getanzt“, berichtet Schwester Gonzalo Vakasseril, die Generaloberin der Dernbacher Schwestern.
Katharina Kasper wird die erste Heilige des Bistums Limburg sein. „Als das Bistum Limburg 1827 gegründet wurde, war Katharina Kasper sieben Jahre alt. Ihr ganzes weiteres Leben hat sie hier verbracht. Mit guter Unterstützung durch den großen Bischof Dr. Peter Josef Blum, der ein waches und kritisches Auge für Berufungen hatte und deren Wachstum förderte, hat Katharina hier in unserem Bistum ihre Gründung vollzogen. Mit Stolz sprechen wir ja heute von den Dernbacher Schwestern und wissen, dieser Ort liegt nur wenige Kilometer von Limburg entfernt“, sagt Bätzing. Für ihn ist Katharina Kasper ein leuchtendes Vorbild des selbstlosen Kircheseins und eine wichtige Fürsprecherin bei Gott.
Berufung führte Katharina zu den Menschen
Der Bischof kann sich noch gut an die Seligsprechung der Ordensgründerin im April 1978 erinnern. Es füge sich gut, dass Katharina zusammen mit Papst Paul VI. heiliggesprochen werde. Er war es nämlich, der Katharina seliggesprochen habe. „Ich war gerade 17 Jahre alt. Als junger Mann aus dem Westerwald, der den Entschluss gefasst hatte, nach dem Abitur ins Priesterseminar zu gehen, hat mich dieses damals noch außergewöhnliche Ereignis sehr beeindruckt. Ich habe mich sehr für alles interessiert, was mit der Seligsprechung zusammenhing“, erinnert sich Bischof Georg. Heiligkeit wachse nebenan. Dies sei für ihn faszinierend gewesen. Sonst seien die Heiligen oft weit weg gewesen. Katharina sei eine Frau aus der Heimatregion des Bischofs, die im Dienst an den Kranken und für die gute Ausbildung von Frauen und Mädchen zur Heiligkeit herangereift sei.
Katharinas Berufung habe sie zu den Menschen mit all ihren Sorgen und Nöten geführt. „Ich bewundere die Beharrlichkeit und das Durchhaltevermögen dieser einfachen Frau vom Land, die das einmal als richtig Erkannte, die einmal ergriffene Sendung in der Kirche, konsequent verfolgte und sich durch Rückschläge nicht entmutigen lies“, so der Bischof. Mit 31 Jahren habe sie zusammen mit vier weiteren Schwestern ihre Ersten Gelübde abgelegt. Als sie im Alter von 78 Jahren starb, hätten fast zweitausend Schwestern zu ihrer Gemeinschaft gehört.
Der Weg zur Heiligsprechung
Mit der Heiligsprechung Katharinas wird ein mehrjähriges Heiligsprechungsverfahren erfolgreich beendet. Bischof em. Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst stellte im Februar 2012 im Vatikan den Antrag auf Eröffnung des Heiligsprechungsverfahrens. Der Apostolische Stuhl hat diesem Antrag zugestimmt. Nach der Anerkennung eines Heilungswunders auf Ebene der Diözese Indore/Indien, sichtete und prüfte die römische Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse dieses Wunder. Papst Franziskus erkannte das Wunder am 6. März 2018 offiziell an.
Leben und Werk von Katharina Kasper
Katharina Kasper wurde am 26. Mai 1820 als Tochter eines Kleinbauern in Dernbach im Westerwald geboren. Sie gründete um 1845 mit weiteren Frauen einen Verein, der sich der häuslichen Pflege von Kranken und Alten sowie der Kinderbetreuung widmete. Am 15. August 1851 entstand aus diesem Verein die Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi. Im Jahr 1870 wurde die Gemeinschaft vom Vatikan anerkannt. Katharina Kasper starb am 2. Februar 1898. Damals zählte der Orden bereits 1.725 Schwestern in 193 Niederlassungen. Heute zählt die Kongregation weltweit 560 Schwestern in 87 Niederlassungen. Katharina Kasper wurde im Jahr 1978 von Papst Paul VI. seliggesprochen.
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