„Behindert, alt – was nun?“ Fachtagung der Katharina Kasper ViaNobis GmbH am 7. Juni 2017

13. Juli 2017

Gangelt. In Deutschland ist das Wohnen und Leben im Alter für Menschen mit einer lebenslangen oder früh erworbenen Behinderung erst seit jüngster Vergangenheit thematisiert.

Die Nachkriegsgeneration von Menschen mit primär geistiger Behinderung wächst nun in das Rentenalter hinein. Dank guter medizinischer Versorgung und frühzeitig einsetzender, oftmals lebenslanger pädagogischer Begleitung und Förderung, hat sich die Lebenserwartung behinderter Menschen heute weitgehend an die der Allgemeinbevölkerung angenähert. Damit treten auch bei ihnen altersbedingte Veränderungen deutlicher ins Blickfeld. Alterungsprozesse bei Menschen mit einer Behinderung verlaufen wie bei jedem Menschen individuell und sind abhängig von der Lebensbiografie, vom sozialen Umfeld, von Beziehungen und der bisherigen Gesundheit.

Gerade für viele ältere Menschen mit Behinderung bleibt die Teilhabe am Erwerbsleben, wo und in welcher Form auch immer, ein sehr zentraler Angelpunkt ihrer sozialen Bezüge und ihrer Tätigkeit. Mit Wegfall des Erwerbslebens müssen andere soziale Bezüge hergestellt werden. Dieser Personenkreis hat jedoch meistens kein so großes Spektrum an Wahlmöglichkeiten wie nicht behinderte Menschen. Lebensübergänge, auch bei nicht behinderten Menschen, insbesondere auch der Lebensübergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand, beinhalten immer ein großes Krisenpotential.

Die Fachtagung war Anlass mit den beiden Referenten Prof. Dr. Sabine Schäper von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Münster und Prof. Dr. Christian Bernzen, Kanzlei BERNZEN SONNTAG in Hamburg die besonderen Herausforderungen, vor denen die Akteure in der Altenhilfe und der Eingliederungshilfe bei der Versorgung älterer behinderter Menschen stehen, zu betrachten und darüber zu diskutieren.Prof. Dr. Schäper legte in ihrem Vortrag „Besondere Bedarfe von Menschen mit Behinderungen im Alter“ den Fokus auf die speziellen Unterstützungs- und Begleitungsbedarfe älter Menschen mit Behinderung beim Übergang in den Ruhestand.Prof. Dr. Bernzen informierte in seinem Vortrag „Spannungsfeld SGB XI und SGB XII“ über die geänderte Gesetzeslage im Sozialwesen. Einen besonderen Fokus legte er auf die Abgrenzung zwischen Pflege- und Eingliederungshilfe.

Einen Einblick in Lebenswelten zweier Bewohner gaben Björn Spangenberg, Überleitungsmanagement der Lebenshilfe Aachen und Josef Aretz, Einrichtungsleiter der Katharina Kasper Wohn- und Pflegeeinrichtung für Menschen mit Behinderung.

 

Bildunterschrift: (v. l.) Martin Minten, Geschäftsführer Katharina Kasper ViaNobis GmbH; Ilka Gerigk, Einrichtungsleitung ViaNobis – Die Eingliederungshilfe; Prof. Dr. Sabine Schäper, Katholische Hochschule NRW in Münster; Prof. Dr. Christian Bernzen, Rechtsanwalt, Kanzlei BERNZEN SONNTAG; Josef Aretz, Einrichtungsleitung Katharina Kasper-Heim; Björn Spangenberg, Überleitungsmanagement Lebenshilfe Aachen

 

 

<INFO> Die Katharina Kasper ViaNobis GmbH betreut in ihrer Eingliederungshilfe insgesamt 1800 Menschen mit Behinderung im Ambulant Betreuten Wohnen und im stationären Bereich in den Kreisen Heinsberg, Mönchengladbach, Viersen, Krefeld und in der Städteregion Aachen. In der Wohn- und Pflegeeinrichtung des Katharina Kasper-Heims in Gangelt stehen zur Betreuung und Pflege von älteren Menschen mit Behinderung 60 Plätze zur Verfügung. 


Ansprechpartner:
Martina Flügel
Tel: +49 2454 59-710
Fax:+49 2454 59-759
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